Abmoosen

Das Abmoosen - der Gummibaum als Beispiel (von links). Der keilförmige Einschnitt ist mit Bewurzelungshormon bestrichen worden, jetzt wird eine Handvoll durchfeuchtetes Sumpfmoos herumgelegt. - Eine aufgeschnittene Plastiktüte wurde herumgebunden, damit das Moos nicht austrocknet. Später wird nochmals angefeuchtet und die Plastik dazu oben etwas geöffnet. - Vier bis sechs Wochen danach: die ersten Wurzeln! - Die Triebspitze wird unmittelbar unter dem Wurzelansatz abgeschnitten.


Eine ebenfalls wichtige Vermehrungsmethode für den Liebhaber ist das Abmoosen, das er bei zu hoch gewordenen Gummibäumen, Dracänen, Aralien usw. anwendet. Bei dieser Vermehrungsart verbleibt der abzutrennende Steckling bis zur Bewurzelung auf der Mutterpflanze. An einer günstigen Triebstelle werden, bei Dracänen und Efeuaralien, einige Blätter entfernt. Man schneidet den Trieb unter einem Blatt schräg nach oben ein, ohne allerdings so tief zu schneiden, daß es zum Abknicken kommen könnte. In die entstandene Wunde wird Wuchsstoffpuder eingestreut; man kann auch, um das Verwachsen zu verhindern, einen dünnen Holzkeil, Alufolie oder ähnliches dazwischenklemmen. Dann wird die Stelle mit reichlich Sumpfmoos (Sphagnum) umwickelt und durch ein Stück Folie, die oben und unten abgebunden wird, geschützt. Für die oberhalb angeordneten Blätter müssen entsprechende Lücken freigelassen werden. Das Sumpfmoos darf nicht zu feucht und nicht zu trocken sein; man weicht es in Wasser ein und drückt es vor der Verwendung kräftig aus. Steht die Mutterpflanze sehr sonnig, so empfiehlt sich das zusätzliche Umwickeln mit Aluminiumfolie, die die Strahlungswärme reflektiert und die günstige Dunkelheit für die Wurzelbildung schafft. Mit dein Abnehmen der bewurzelten Köpfe muß man zuwarten, bis sich genügend Wurzeln gebildet haben, damit beim Weiterwachsen möglichst geringe Stockungen auftreten; bei größeren Stockungen werden die nächsten Blätter sehr klein ausgebildet. Um den Schock nach dem Abtrennen zu verkleinern, gibt man nach dem Eintopfen gespannte Luft, indem man Folienschläuche über die frisch getopfen Pflanzen stülpt. Standort der Aussaaten und Stecklinge ist im günstigsten Fall ein Vermehrungsbeet oder Vermehrungskasten. Solche Geräte gibt es in verschiedenen Größen. Wichtige Kennzeichen sind Bodenwärme und Luftfeuchtigkeit. Die Bodentemperatur muß bei vermehrten Pflanzen immer höher sein als die Luftternperatur. Die hohe Luftfeuchtigkeit wird durch geschlossene Räume hergestellt. Kleine Vermehrungskästen liefert die Industrie, man schließt sie an die Steckdose an und stülpt den durchsichtigen Plastikdeckel über.